Bayern-Teil SZ vom 19.9.2013, Seite R 18
Sehr geehrte Redaktion Leserbriefe,
Die SZ hat die 180 bayerischen Abgeordneten im neuen Landtag mit Namen und Gesicht gelistet. Knapp 30 Prozent davon sind Frauen. Warum aber haben nur ein oder zwei Abgeordnete einen erkennbaren Migrationshintergrund? Klare Mehrheit haben die 101 CSU Abgeordneten, davon sind nur 21 Prozent Frauen und anscheinend kein einziger mit Migrationshintergrund. Auf einem Wahl Flyer hatte die CSU für sich geworben, indem sie unter anderem vor einer Rot-Grünen Politik warnte, die Deutschland zu einem "Einwanderungsland" machen wolle - obwohl dies aus demographischer und wirtschaftlicher Notwendigkeit dringend forciert werden muss. Mit diesem bayerischen Kulturchauvinismus und einer rigiden Flüchtlingspolitik bekam die CSU jetzt sogar auch bundesweit gesehen prozentual doppelt so viel Zustimmung wie die liberale FDP. Dieser beunruhigende Rechtsruck ist kein gutes Aushängeschild für ein Land, das mit einer Willkommenskultur um Fachkräfte und andere Zuwanderer werben sollte.
Mit freundlichen Grüßen,
Sabine Matthes
München