Leserbrief zu: "Was das Handy vernichtet. Der Coltan-Abbau entzieht den Gorillas ihren Lebensraum", chrismon Nr.01/2017, Seite 50

Sehr geehrte Redaktion Leserbriefe,

Nicht nur die Gorillas verlieren durch den Coltan-Abbau ihren
Lebensraum im Kongo. Schlimmer wiegt, dass der blutige Hype um immer
neue Handys, Smartphones und Computer den dazu notwendigen Coltan-
Abbau befeuerte und dadurch mitverantwortlich ist am tödlichsten
Konflikt seit dem 2. Weltkrieg. 5,4 Millionen Menschen kamen allein in
den Jahren 1998 bis 2008 durch Gewalt oder Kriegsfolgen ums Leben, in
Afrikas "Erstem Weltkrieg". Damit setzen wir die mörderische
Plünderung des Landes fort, das bereits 1885 auf der Berliner Kongo-
Konferenz dem belgischen König Leopold II, inklusive aller Bewohner,
zum Eigentum gegeben wurde. Nachdem John Dunlop 1888 den Gummireifen
erfunden hatte, wurde der dafür nötige Kautschuk aus dem Kongo
gepresst. Damals fielen der Ausbeutung bis 1908 vermutlich bis zu zehn
Millionen Menschen zum Opfer, was als "Kongogräuel" in die Geschichte
einging.

Mit freundlichen Grüßen,
Sabine Matthes
Glötzleweg 43
81477 München
Tel.: 089-791.8513