Leserbrief zu:
Stephan Handel "Alles andere als friedlich. Charlotte Knobloch darf
nach Ansicht eines Gerichts Äußerungen des Verlegers Abraham Melzer
wohl antisemitisch nennen", SZ vom 21.12.2017, Seite R4
Sehr geehrte Redaktion Leserbriefe,
In seinem Beitrag "Alles andere als friedlich" schwingt sich Stephan
Handel vom Gerichtsreporter gleich selbst zum Richter auf. Er masst
sich eigene Kriterien an, mit denen er den jüdischen Verleger Abraham
Melzer, bereits vor dem Richterspruch, verurteilt und ihm unter
anderem "Antisemiten-Taktik" unterstellt. Ein ungeheuerer Vorwurf
gegen Herrn Melzer - der selbst einen Großteil seiner Familie im
Holocaust verloren hat, in der israelischen Armee diente und damit
immerhin für Israel sein Leben riskiert hat. Diese Erfahrungen
legitimieren seine harsche Kritik an der israelischen Politik, die mit
Antisemitismus ebenso wenig zu tun hat, wie die BDS Bewegung. Diese
Kritik muss in Deutschland - gerade wegen unserer Verantwortung für
einen gerechten Frieden in Israel/Palästina - ebenso zur
Meinungsfreiheit gehören, wie in England oder USA. Ansonsten drohen
uns hier türkische Verhältnisse.
Mit freundlichen Grüßen,
Sabine Matthes
Glötzleweg 43
81477 München
Tel.: 089-791.8513