Leserbrief zu: "Ayse hat es schwerer als Anna"


Leserbrief zu: "Ayse hat es schwerer als Anna",SZ vom 30.10.2014, Seite 5

 
Sehr geehrte Redaktion Leserbriefe,
 
Die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung beklagt die Diskriminierung von Ausländern bei der Arbeitssuche. Aber nicht nur Unternehmen, auch die Politik muss sichtbar bunter werden. Nicht nur "Ayse hat es schwerer als Anna", wie die SZ titelt, sondern auch Raed (Saleh) hat es schwerer als Michael (Müller) und wurde leider nicht zum neuen Bürgermeister von Berlin gewählt. Dabei hätte doch gerade die Wahl dieses Berliner Muslims, Sohn eines palästinensischen Einwanderers aus dem Westjordanland, ein wunderbarer Motivationsschub und Wertschätzung für alle Migranten sein können! Auch international hätte Deutschland signalisiert, dass es in der multikulturellen Realität angekommen ist. Die vielen in Berlin lebenden Israelis hätten erleben können, dass es sich unter palästinensischer Führung, gemeinsam und gleichberechtigt mit Arabern, durchaus gut leben lässt und diese wertvolle Erfahrung zur Lösung ihres Konflikts beitragen können. Für die Palästinenser wäre es eine symbolische Geste der Anerkennung unserer Schuld an dem Verlust ihrer Heimat gewesen. Trotz dieser Vorzüge entschied sich die Berliner SPD gegen "Raed" und für "Michael" und stellte damit ihren eigenen Integrationsforderungen ein schlechtes Zeugnis aus.
 
Mit freundlichen Grüßen,
Sabine Matthes
Glötzleweg 43
81477 München
Tel.: 089-791.8513