BDS + Antisemitismus
Leserbrief von Sabine Matthes an die Süddeutsche Zeitung
Sehr geehrte Frau Zekri,
sehr geehrter Herr Kedves,
sehr geehrte SZ Redaktion,
für wie dumm halten Sie Ihre Leser, dass Sie uns die israelkritische BDS-Bewegung als "antisemitisch" verkaufen wollen - wie Jan Kedves in seinem Artikel "Reingefallen" (3.1.2018)? Wollen Sie tatsächlich Desmond Tutu, Angela Davis, Alice Walker, Stéphane Hessel, Stephen Hawking, Ken Loach, mehr als 1200 Künstlern, sieben Millionen britischen Studenten und Millionen anderen BDS-Unterstützern weltweit "Antisemitismus" unterstellen!? Und das, obwohl die BDS-Bewegung sich selbst dezidiert GEGEN Antisemitismus ausspricht!? Wie man klar auf obiger website sehen kann. Wieso belügen Sie Ihre Leser so dreist und offensichtlich?
Ist es nur Jan Kedves persönliche Meinung, die BDS-Kampagne für "antisemitisch" zu halten (was sein gutes Recht ist), oder müssen alle SZ-Autoren diese Definition übernehmen (was ein unzulässiger Eingriff in die Meinungs- und Pressefreiheit wäre)? Wenn ja, warum, wer macht die Vorgaben? Falls es eine Definitions-Richtlinie der gesamten SZ- Redaktion ist, werde ich mein jahrzehntelanges SZ-Abo kündigen - ich will keine Zeitung unterstützen, die ein Engagement für Menschenrechte kriminalisiert und sich gegen Meinungs- und Pressefreiheit positioniert. Man kann nicht die Türkei für etwas rügen, was man selbst praktiziert. Ich bitte um eine Stellungnahme.
Die Deutschen haben den Holocaust begangen, nicht die Palästinenser.
Vertrieben, enteignet und entrechtet wurden aber die Palästinenser.
Schämen Sie sich nicht, ihnen dann auch noch die Legitimation abzusprechen, mit friedlichen Mitteln für ihre Rechte zu kämpfen!?
Mit freundlichen Grüßen,
Sabine Matthes
DAG
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